Revision [8b67598]
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ADDITIONS
| **Verwendete Literatur und damit Literatur zur Vertriefung:** |
| +| **[Götting, Horst-Peter/ Hubmann, Heinrich:](GoettingGewRS)** Gewerblicher Rechtsschutz: Patent-, Gebrauchsmuster-, Geschmacksmuster- und Markenrecht; ein Studienbuch, 9. Aufl., München 2009, S. 11-38.<br />**Kraßer, Rudolf**: Patentrecht, 6. Auflage 2009 über [BeckOnline](http://beck-online.beck.de/?vpath=bibdata%2Fkomm%2FKrasserHdbPatentR_6%2Fcont%2FKrasserHdbPatentR.gl1.gl2.htm) verfügbar.<br />
Revision [184257f]
Bearbeitet am 2012-12-20 00:00:25 von ChristianeUri
ADDITIONS
**a) Antike**
**b) Mittelalterliches Zunftwesen**
**c) Privilegienwesen**
**d) Monopoltheorie**
**e) Theorie vom geistigen Eigentum**
DELETIONS
**Antike**
**Mittelalterliches Zunftwesen**
**Privilegienwesen**
**Monopoltheorie**
**Theorie vom geistigen Eigentum**
Revision [97529c8]
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ADDITIONS
### II. Entwicklung des gewerblichen Rechtsschutzes
##### 1. Einzelne Rechtsgebiete und Rechtsquellen
![image](/uploads/GewRS1Entwicklung/GewRSRechtsgebiete.jpg?width=500)
##### 2. Geschichte des gewerblichen Rechtsschutzes
**Antike**
>>* erfinderische Leistung hatte noch keine große Bedeutung
>>* Erschöpfung der Bodenkräfte nicht abgeschlossen und ausreichend billige Arbeitskräfte (Sklaverei) vorhanden
>>* keine Notwendigkeit technischer Erfindungen
>>* selbst fundamentale Leistungen (Erfindung Rad &#61474; Ägypter; Flaschenzug &#61474; Archimedes) entfalteten keinen besonderen wirtschaftlichen Wert; keine Ausbildung von Industrien
>>* im Bereich der Marken ersten Ansätze eines Rechtsschutzes:
>>>* in erster Linie Herkunftszeichen
>>>* Waren wurden mit Namen oder Bildzeichen versehen (z.B. trugen griechische Töpferwaren meist den Namen des Töpfers oder Malers; Name des Unternehmens oder Arbeiters auf Keramik, Gold-, Silber-, und Eisenwaren)
**Mittelalterliches Zunftwesen**
>>* Einordnung des Gewerbetreibenden in die strenge genossenschaftliche Ordnung der Zünfte und Gilden (keine Gewerbefreiheit und wenig Konkurrenz)
>>* Zunftzwang = &#8222;Hemmschuh der technischen Entwicklung&#8220; (keine besondere Entlohnung von Erfindungen, sondern Gemeingut der Zunft
>>* gleiches galt für ästhetische Gestaltungsformen von Waren (z.B. Brokat- und Teppichmuster)
>>* gegen Ende des Mittelalters:
>>>* erste Zunftvorschriften mit Nachahmungsverbote für fremde Muster und Modelle
>>>* z.B. Statut der Florentiner Zunft &#8222;Porta S. Maria&#8220; (1418) - Nachahmung neuer Muster innerhalb zweier Jahre verboten und mit Strafe belegt
>>>* Begründung: Ehre und Nutzen soll dem Erfinder zugute kommen; Anspornfunktion
>>* Ferner: starke Förderung des Markenwesens durch Zünfte
>>>* germanische Haus- und Hofmarken (Eigentumsmarken für Geräte, Vieh etc.)
>>>* Ursprungsmarken (insbes. Waffenschieden)
>>>* Warenkennzeichnung wurde zur allgemeinen Übung
>>>>--> Individualzeichen (Kontrollfunktion)
>>>>--> Stadt- und Zunftzeichen (Garantiefunktion)
**Privilegienwesen**
>>* Wende zur frühen Neuzeit = Blütezeit der Naturwissenschaften
>>* bisher unentdeckter Forscherdrang (u. a. Kepler, da Vinci und Gutenberg)
>>* Erteilung von sog. Gewebeprivilegien (Schutzbriefe die ein befristetes Monopolrecht zur Ausübung des neu eingeführten Gewerbes oder Waren garantierten)
>>* Vergabe von Erfindungsprivilegien durch Territorialherren, z.B. für neue Wasserkünste, Ofen-, Gieß-, Schmelz- und Siedekünste etc.
>>>* aber kein Rechtsanspruch des Erfinders, sondern allein Gnadensache des Territorialherrn
>>>* Beschränkung auf Landesgrenzen; nur kaiserliches Privileg entfaltete Rechtswirkung im ganzen Reich
>>* Antrag auf Erteilung eines Privilegs (sog. litterae patentes)
>>* erste gesetzliche Anerkennung fand das Recht des Erfinders in einem Statut des Rats von Venedig im Jahr 1474 (&#61474; zehnjähriger Schutz gegen Nachahmung um Erfindergeist zu fördern und Erfinderehre zu schützen)
>>* erste landesherrliche Verordnung von 1765 zur Anlegung einer Zeichenrolle
**Monopoltheorie**
>>* Erteilung von Privilegien führte insbesondere in England zu Missbräuchen
>>* unentbehrliche, längst bekannte Waren (z.B. Salz, Bier, Essig, Glas, Eisen) wurden zugunsten Einzelner monopolisiert und damit verteuert
>>* Vorläufer der europäischen Patentgesetzgebung: &#8222;Statute of Monopolies&#8220; (1624) mit Richtlinien zur Patenterteilung
>>>* Monopole wurden für unzulässig erklärt
>>>* nur für Erfindungen von neuen Gewerbezweigen oder -verfahren sollte der Erfinder Patent für max. 14 Jahre erhalten
>>* grundlegende Auffassung zur Monopoltheorie:
>>>* Grundsatz: Gewerbefreiheit; Beschränkung durch Monopole als Ausnahme
>>>* aber: besondere Rechtfertigung aus dem Interesse der Allgemeinheit notwendig
>>>>* Nutzen, den die Erfindung für die Nation bringt
>>>>* Recht des Erfinders auf den Wert seiner geistigen Leistung ist Auffassung fremd
**Theorie vom geistigen Eigentum**
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| +| Galilei (1564-1642) begründete seinen Antrag auf Erteilung eines Privilegs für ein von ihm erfundenes Wasserpumpwerk damit, dass es nicht schicklich sei, &#8222;dass diese Erfindung, die mein Eigentum ist, die von mir mit großer Mühe und vielen Kosten gefunden wurde, einem jeden freigegeben wird&#8220;
>>* in der Naturrechtslehre (Blüte in der Zeit der Aufklärung) bildete sich Gedanke heraus, dass geistig Schaffender auf das Produkt seiner Arbeit ein natürliches Anrecht hat
>>* Theorie entfaltete volle Wirkung in der Zeit der Franz. Revolution (1789-1799)
>>* Schaffung eines verbindlichen Anmeldesystems und Verfahrensvorschriften zur Patenterteilung
>>* Idee des geistigen Eigentums durchdrang auch die übrigen Gebiete des gewerblichen Schaffens
**Gesetzgebung des 19. Jahrhunderts: Entstehung der einzelnen Schutzrechte**
![image](/uploads/GewRS1Entwicklung/GewRSGangderGesetzgebung.jpg?width=500)
##### 3. Internationales Recht
**a) Notwendigkeit**
>>* Gefahr der Nachahmung von geistigen Gütern über Landesgrenzen hinweg (Ubiquität = Allgegenwart)
>>* daraus (und aufgrund des globalen Wettbewerbs) folgt das Bedürfnis nach einen umfassenden (staatenübergreifenden) Schutz geistiger Güter
>>>* historische Entwicklung (Herausbildung einzelstaatlich-nationale Regelungen) bedingt Grundsatz der territorialen Begrenzung (Territorialitätsprinzip) des gewerblichen Rechtsschutzes
>>* Versuche zur Überwindung der räumlichen Begrenzung nationaler gewerblicher Schutzrechte über
>>>* Abschluss von bilateralen Staatsverträgen
>>>* Bildung eines internationalen Verbandes zum Schutz des gewerblichen Eigentums
**b) Überblick: Wichtige internat. und europäische Rechtsgrundlagen**
| Übergreifende Abkommen/ Richtlinien | Pariser Verbandsübereinkunft vom 20.03.1883 **(PVÜ)** |
| +| Übereinkommen zur Errichtung der Weltorganisation für geistiges Eigentum **(WIPO)** <br />vom 14.07.1994
| Übereinkommen über handelsbezogene Aspekte der Rechte des geistigen Eigentums <br />vom 15.04.1994 **(TRIPS)**
| Richtlinie zur Durchsetzung der Rechte des geistigen Eigentums vom 29.04.2004 **(DurchsetzungsRL)**
| Patentrecht | Vertrag über internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Patentrechts vom 19.06.1970 **(PCT)** |
| +| Übereinkommen über die Erteilung europäischer Patente vom 05.10.1973 **(EPÜ)**
| Übereinkommen über das europäische Patent für den gemeinsamen Markt vom 15.12.1975, sog. Gemeinschaftspatentübereinkommen **(GPÜ)**
| Geschmacksmusterrecht | Haager Abkommen über die internationale Hinterlegung gewerblicher Muster und Modelle vom 06.11.1925 **(HMA)** |
| +| EG-Richtlinie über den rechtlichen Schutz von Mustern und Modellen vom 13.10.1998 **(GeschmacksmusterRL)**
| EG-Verordnung über das Gemeinschaftsgeschmacksmuster vom 12.12.2001 **(GGV)**
| Markenrecht | Madrider Abkommen über die internationale Registrierung von Marken vom 14.04.1891 **(MMA)**; ergänzt durch das Protokoll zum MMA vom 27.06.1989 **(PMMA)** |
| +| Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedsstaaten über Marken vom 21.12.1988 **(MarkenRL)**
| EG-Verordnung des Rates über die Gemeinschaftsmarke vom 20.12.1993 **(GMVO)**
| Urheberrecht | Berner Übereinkunft zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst vom 09.09.1886 **(RBÜ)** |
| +| Welturheberrechtsabkommen vom 06.09.1952 **(WUA)**
| WIPO-Urheberrechtsvertrag vom 20.12.1996 (WIPO Copyright Treaty - **WCT**)
| Richtlinie über den Rechtsschutz von Computerprogrammen vom 14.05.1991 **(ComputerprogrammRL)**
| Richtlinie über den rechtlichen Schutz von Datenbanken vom 11.03.1996 **(DatenbankRL)**
| Richtlinie zur Harmonisierung bestimmter Aspekte des Urheberrechts und der verwandten Schutzrechte in der Informationsgesellschaft vom 22.05.2001 **(InfoSocRL)**
![...](/uploads/GewRS1Entwicklung/BackButton.jpg?width=50)