Revision [13f6da3]
Letzte Änderung am 2013-01-23 11:33:35 durch ChristianeUri
ADDITIONS
>>--> _(absoluter-formeller)_ **Neuheitsbegriff: [**§ 3 PatG**](http://www.gesetze-im-internet.de/patg/__3.html)**
DELETIONS
>>--> _(absoluter-formeller)_ **Neuheitsbegriff: § 3 PatG**
Revision [8797689]
Bearbeitet am 2013-01-14 11:43:51 von ChristianeUri
ADDITIONS
>>* Patentschutz wird ausschließlich auf **Erfindungen** gewährt (--> Erfindung als Zentralbegriff des Patentrechts)
>>* dennoch keine Legaldefinition des Begriffs im Gesetz, aber Anhaltspunkte in [**§ 1 Abs. 3 und 4 PatG**](http://www.gesetze-im-internet.de/patg/__1.html)
>>>* Grundsatz: Mensch soll nicht Objekt der Technik werden - [**§ 1a Abs. 1, § 2 PatG**](http://www.gesetze-im-internet.de/patg/__1a.html) (Ausnahme in [**§ 1a Abs. 2 PatG**](http://www.gesetze-im-internet.de/patg/__1a.html))
>>> **<span style="color:#E50033">--></span>** **[**§ 1a Abs. 1 PatG**](http://www.gesetze-im-internet.de/patg/__1a.html)**
>>> **<span style="color:#E50033">--></span>** **[**§ 2 Abs. 1 PatG**](http://www.gesetze-im-internet.de/patg/__2.html)**
>>> **<span style="color:#E50033">--></span>** **[**§ 2 Abs. 2 PatG**](http://www.gesetze-im-internet.de/patg/__2.html)**
>>> **<span style="color:#E50033">--></span>** **[**§ 2a Abs. 1 Nr. 1 PatG**](http://www.gesetze-im-internet.de/patg/__2a.html)**
>>> **<span style="color:#E50033">--></span>** **[**§ 2a Abs. 1 Nr. 2 PatG**](http://www.gesetze-im-internet.de/patg/__2a.html)**
DELETIONS
>>* Patentschutz wird ausschließlich auf **Erfindungen** gewährt (&#61642; Erfindung als Zentralbegriff des Patentrechts)
>>* dennoch keine Legaldefinition des Begriffs im Gesetz, aber Anhaltspunkte in § 1 Abs. 3 und 4 PatG
>>>* Grundsatz: Mensch soll nicht Objekt der Technik werden - § 1a Abs. 1, § 2 PatG (Ausnahme in [**§ 1a Abs. 2 PatG**](http://www.gesetze-im-internet.de/patg/__1a.html))
>>> **<span style="color:#E50033">--></span>** **§ 1a Abs. 1 PatG**
>>> **<span style="color:#E50033">--></span>** **§ 2 Abs. 1 PatG**
>>> **<span style="color:#E50033">--></span>** **§ 2 Abs. 2 PatG**
>>> **<span style="color:#E50033">--></span>** **§ 2a Abs. 1 Nr. 1 PatG**
>>> **<span style="color:#E50033">--></span>** **§ 2a Abs. 1 Nr. 2 PatG**
Revision [70a9e14]
Bearbeitet am 2012-12-26 23:09:10 von ChristianeUri
ADDITIONS
| **[Götting, Horst-Peter/ Hubmann, Heinrich:](GoettingGewRS)** Gewerblicher Rechtsschutz: Patent-, Gebrauchsmuster-, Geschmacksmuster- und Markenrecht; ein Studienbuch, 9. Aufl., München 2009, §§ 10 und 11.<br />**[Eisenmann, Hartmut/ Jautz, Ulrich:](EisenmannGewRSuUrhR)** Grundriss gewerblicher Rechtsschutz und Urheberrecht: mit 55 Fällen und Lösungen, 9. Aufl., Heidelberg u.a. 2012, S. 56-63. <br />
DELETIONS
| **[Götting, Horst-Peter/ Hubmann, Heinrich:](GoettingGewRS)** Gewerblicher Rechtsschutz: Patent-, Gebrauchsmuster-, Geschmacksmuster- und Markenrecht; ein Studienbuch, 9. Aufl., München 2009, S. 115-135.<br />**[Eisenmann, Hartmut/ Jautz, Ulrich:](EisenmannGewRSuUrhR)** Grundriss gewerblicher Rechtsschutz und Urheberrecht: mit 55 Fällen und Lösungen, 9. Aufl., Heidelberg u.a. 2012, S. 56-63. <br />
Revision [07a47ba]
Bearbeitet am 2012-12-23 17:08:56 von ChristianeUri
ADDITIONS
| **Verwendete Literatur und damit Literatur zur Vertriefung:** |
| +| **[Götting, Horst-Peter/ Hubmann, Heinrich:](GoettingGewRS)** Gewerblicher Rechtsschutz: Patent-, Gebrauchsmuster-, Geschmacksmuster- und Markenrecht; ein Studienbuch, 9. Aufl., München 2009, S. 115-135.<br />**[Eisenmann, Hartmut/ Jautz, Ulrich:](EisenmannGewRSuUrhR)** Grundriss gewerblicher Rechtsschutz und Urheberrecht: mit 55 Fällen und Lösungen, 9. Aufl., Heidelberg u.a. 2012, S. 56-63. <br />
Revision [1efd7c9]
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ADDITIONS
### II. Schutzgegenstand und Schutzvoraussetzungen
![image](/uploads/GewRS2PatentSchutz/GewRSPatentSchutz.jpg?width=600)
##### 1. Schutzgegenstand
**Begriff der Erfindung**
>>* Patentschutz wird ausschließlich auf **Erfindungen** gewährt (&#61642; Erfindung als Zentralbegriff des Patentrechts)
>>* dennoch keine Legaldefinition des Begriffs im Gesetz, aber Anhaltspunkte in § 1 Abs. 3 und 4 PatG
| |
| +| Eine Erfindung ist eine Lehre zum technischen Handeln unter Einsatz beherrschbarer Naturkräfte zur Erreichung eines kausal übersehbaren Erfolges&#8221; [ _BGH_ , GRUR 1969, 672 &#8211; Rote Taube]<br />**Kurz: Die Erfindung besteht in der Lösung eines konkreten technischen Problems (Aufgabe) mit technischen Mitteln.**
***a) Gebiet der Technik**
>>* Technik ist Naturbeherrschung
>>* Erfindung hat technischen Charakter, wenn sie eine **menschliche Herrschaft** von **Naturkräften** ermöglicht und damit der Befriedigung menschlicher Bedürfnisse dient (ausgenommen ist damit die bloße Verstandestätigkeit des Menschen)
| Entdeckung (&#8800; Erfindung) | Erfindung | Bloße Auffinden eines Stoffes, einer techn. Regel od. techn. Erkenntnis in der Natur ist eine **Entdeckung** und somit **nicht patentierbar**.<br /> | Die in einer **technischen Lehre** angewandte Erkenntnis gilt als **Erfindung**. |
| +| _Das Feuer war bereits in der Natur bekannt (durch Blitz verursachte Waldbrände; Vulkanausbrüche)_ | _künstliches Feuermachen z.B. durch Feuersteine und Anwendung des Feuers zu nützlichen Zwecken **= Erfindung**_
| _Erkenntnis, dass sich Magnetnadel stets bestrebt ist sich nach Norden auszurichten_ | _Anwendung dieser Erkenntnis in Form des Kompasses **= Erfindung**_
*** Zum **Gebiet der Technik** gehören die Bereiche der
>>* _unbelebten Natur_
>>>* schutzfähig ist Erfindung, die lebloses Material zum Gegenstand hat
>>>* insbes. Erfindungen auf dem Gebiet der Physik und Chemie; Konstruktion euer Maschinen; synthetische Herstellung von Stoffen
>>>* kein Stoffschutzverbot (Nahrungs-, Genuss- und Arzneimittel sowie Stoffe, die auf chemischen Wege hergestellt werden sind patentfähig)
>>
>>* _belebten Natur_
>>>* Biotechnologierichtlinie (1998)
>>>* schutzfähig ist Erfindungen, die biologisches Material zum Gegenstand hat ([**§ 2a Abs. 2 PatG**](http://www.gesetze-im-internet.de/patg/__2a.html))
>>>* insbesondere Beeinflussung und Ausnutzung biologischer Kräfte von Pflanzen (z.B. Verfahren zur Verbesserung der Keimfähigkeit von Samen, zur Verhütung eines zu schnellen Aufblühens von Blumen etc.)
>>>* auch Beeinflussung und Ausnutzung biologischer Kräfte des tierischen Organismus
>>>* Grundsatz: Mensch soll nicht Objekt der Technik werden - § 1a Abs. 1, § 2 PatG (Ausnahme in [**§ 1a Abs. 2 PatG**](http://www.gesetze-im-internet.de/patg/__1a.html))
**b) Technische Idee**
Eine Erfindung
* geht von einer **technischen Aufgabe** (einem technischen Problem) aus und
* führt dieses einer **Lösung** mit bestimmten technischen Mitteln zu.
| |
| +| **<span style="color:#4C334C">Beispiel (BGH, GRUR 80, 850 &#8211; Antiblockiersystem)</span>**<br />Der in der Anmeldung beanspruchten Erfindung liegt die **Aufgabe** zugrunde, bei einem Antiblockierregelsystem, mit dessen Hilfe beim Bremsen der einzelnen Fahrzeugräder wegen der bekannten nachteiligen Folgen deren Blockieren (Gleiten) verhindert werden soll, die Beendigung der Druckabsenkung (besser) den Fahrbahnverhältnissen anzupassen.<br />Zur **Lösung** dieser Aufgabe schlägt die Anmelderin ein System mechanischer, elektrischer oder elektronischer Art vor mit bistabilen Schaltvorrichtungen, mit Drehverzögerungs- und Drehbeschleunigungs-Schaltvorrichtungen, bei dem bestimmte Signale gegeben werden und die einzelnen Elemente so miteinander verbunden (d.h. geschaltet) sind, daß sie beim Auftreten eines Verzögerungssignals in einen Schaltzustand geraten, in dem sie - über die Steuerung jeweils eines Einlaß- und eines Auslaßventils - eine Absenkung des Bremsdrucks bewirken, und erst beim Auftreten eines Beschleunigungssignals eine andere Schaltstellung einnehmen, in der der Bremsdruck konstant gehalten wird.
*** Gegenstand einer Erfindung ist somit stets eine Idee, eine technische Regel (die abstrakte geistige Erkenntnis allein genügt noch nicht)
* der Erfinder hat vielmehr zu zeigen, wie er seine Erkenntnis zur Naturbeherr-schung anwendet, bspw.
![image](/uploads/GewRS2PatentSchutz/GewRSPatentSchutz1.jpg?width=600)
**Voraussetzungen für die Anwendbarkeit:**
>>* **Ausführbarkeit**(praktische Verwirklichung der technischen Regel)
>>* **Wiederholbarkeit** (technische Erfolg darf nicht nur auf Zufall beruhen)
>>* **fertige Lösung**(andere Sachverständige müssen technische Regel ausführen können)
>>* **Funktionstüchtigkeit** (technische Regel muss brauchbare Lehre für die Lösung der gestellten Aufgabe enthalten)
>>* _Kriterien wie technischer Fortschritt und soziale Nützlichkeit (Brauchbarkeit) werden heute nur noch mittelbar über &#8222;erfinderische Tätigkeit&#8220; herangezogen_
##### 2. Schutzvoraussetzungen
**a) Neuheit**
>>* Patentiert werden nur Erfindung, die im Zeitpunkt der Anmeldung **neu** sind
>>--> _(absoluter-formeller)_ **Neuheitsbegriff: § 3 PatG**
>>>* nach formeller Abgrenzung gilt eine Erfindung als neu, wenn sie **nicht** zum **Stand der Technik** gehört
>>>* als neuheitsschädlich gelten demnach alle technischen Lehren, die irgendwann (d.h. vor der Patentanmeldung), irgendwo (Inland oder Ausland) irgendwie (schriftliche oder mündliche Vorbeschreibung, Sprache unerheblich; Vorbenutzungshandlungen i.S.v. [**§ 9 PatG**](http://www.gesetze-im-internet.de/patg/__9.html)) der **Öffentlichkeit** (vgl. [**§ 15 Abs. 3 UrhG**](http://www.gesetze-im-internet.de/urhg/__15.html)) **zugänglich gemacht** wurden
>>>* auch Inhalte älterer Patentanmeldungen, die erst nach dem Stichtag (i.d.R. der Tag der Anmeldung beim DPMA) veröffentlicht werden ([**§ 3 Abs. 2 PatG**](http://www.gesetze-im-internet.de/patg/__3.html))
>>>* **Prüfung der Neuheit** erfolgt mittels Einzelvergleichs der Erfindung mit jeder einzelnen Entgegenhaltung (Veröffentlichung)
**b) Erfinderische Tätigkeit**
>>* Erfindung gilt auf **erfinderischer Tätigkeit** (= individuelle Leistung des Erfinders) beruhend, wenn sie sich für den **Fachmann (= Durchschnittsfachmann auf dem betreffenden Gebiet)** nicht in naheliegender Weise aus dem **Stand der Technik** ergibt ([**§ 4 PatG**](http://www.gesetze-im-internet.de/patg/__4.html))
>>* gefundene Lösung muss demnach Erfindungshöhe besitzen (vgl. nachfolgende Abb.)
![image](/uploads/GewRS2PatentSchutz/GewRSPatentSchutz2.jpg?width=200)
>>* Prüfung erfolgt durch mosaikartige Gesamtbetrachtung des relevanten Standes der Technik; Hilfskriterien bei der Beurteilung sind:
>>>* Überwindung eines allgemeinen Vorurteils (z.B. Überweindung der h.M., der Kern eines Meißels müsse besonders stark sein)
>>>* Übertragung einer bekannten Lösung auf ein anderes technisches Gebiet (sog. _Übertragungserfindung_ - z.B. Übertragung des Differentialgetriebes von Kraftfahrzeugen auf Spielzeug)
>>>* Kombination mehrerer Arbeitsmittel oder Verfahren zur Herbeiführung einer neuen einheitlichen Wirkung (sog. _Kombinationserfindung_ )
**c) Gewerbliche Anwendbarkeit**
>>* Erfindung gilt als **gewerblich anwendbar**, wenn ihr Gegenstand auf irgendeinem gewerblichen Gebiet (Industrie, Handwerk, Handel; einschl. Landwirtschaft, Bergbau, Jagd und Fischerei) hergestellt oder benutzt werden kann ([**§ 5 PatG**](http://www.gesetze-im-internet.de/patg/__5.html))
>>* auf tatsächliche Anwendung im Gewerbebetrieb sowie auf die wirtschaftliche Rentabilität der Erfindung kommt es dagegen nicht an
>>* **Ausgeschlossen** sind dadurch Patente:
>>>* die nicht funktionieren (Perpetuum mobile)
>>>* die technisch nicht umsetzbar sind
>>>* bei deren Umsetzung keine materiellen Erzeugnisse auf den Markt gebracht werden
##### 3. Schutzausschließungsgründe
>>* auch dann, wenn patentierbare Erfindung vorliegt, nennt das Gesetz ausdrücklich Gründe, die gegen die Gewährung eines Schutzrechtes sprechen, d.h. den Schutz ausschließen
>>* Keine Patentierbarkeit:
>>> **<span style="color:#E50033">--></span>** **§ 1a Abs. 1 PatG**
>>>>* des **menschlichen Körper** in seinen verschiedenen Erscheinungsformen
>>> **<span style="color:#E50033">--></span>** **§ 2 Abs. 1 PatG**
>>>>* von Erfindungen, deren gewerbliche Nutzung gegen die **öffentliche Ordnung** oder die **guten Sitten verstoßen** würde
>>>>>* bspw. Briefbomben, Einbrecherwerkzeug
>>>>>* schutzfähig sind dagegen Waffen, Gifte und Sprengmittel
>>> **<span style="color:#E50033">--></span>** **§ 2 Abs. 2 PatG**
>>>>* Verfahren zum **Klonen** von menschlichen Lebewesen (Ziff. 1)
>>>>* Verfahren zur **Veränderung der genetischen Identität** der Keimbahn des menschlichen Lebewesens (Ziff. 2)
>>>>* die Verwendung von **menschlichen Embryonen** zu industriellen oder kommerziellen Zwecken (Ziff. 3)
>>>>* Verfahren zur **Veränderung der genetischen Identität von Tieren** (Ziff. 4)
>>> **<span style="color:#E50033">--></span>** **§ 2a Abs. 1 Nr. 1 PatG**
>>>>* Patentierungsausschluss für **Tierrassen** und **Pflanzensorten** sowie **biologische Verfahren** zur Züchtung von Tieren und Pflanzen
>>> **<span style="color:#E50033">--></span>** **§ 2a Abs. 1 Nr. 2 PatG**
>>>>* Verfahren zur chirurgischen und therapeutischen Behandlung des menschlichen oder tierischen Körpers sowie **Diagnostizierverfahren**
![...](/uploads/GewRS2PatentSchutz/BackButton.jpg?width=50)